Feyre hat überlebt. Sie hat Amarantha, die grausame Fae-Königin, besiegt
und ist mit Tamlin an den Frühlingshof zurückgekehrt. Doch das
scheinbar glückliche Ende täuscht. Tamlin verändert sich immer mehr und
nimmt ihr allen Freiraum. Feyre hat Albträume, denn sie kann die
schrecklichen Dinge nicht vergessen, die sie tun musste, um Tamlin zu
retten. Und sie ist einen riskanten Handel mit Rhys eingegangen und muss
nun jeden Monat eine Woche an seinem gefürchteten Hof der Nacht
verbringen. Dort wird sie immer tiefer in ein Netz aus Intrigen,
Machtspielen und ungezügelter Leidenschaft gezogen.
Feyre hat ihren Seelengefährten gefunden. Doch es ist nicht Tamlin,
sondern Rhys. Trotzdem kehrt sie an den Frühlingshof zurück, um mehr
über Tamlins Pläne herauszufinden. Er ist auf einen gefährlichen Handel
mit dem König von Hybern eingegangen und der will nur eins – Krieg.
Feyre lässt sich damit auf ein gefährliches Doppelspiel ein, denn
niemand darf von ihrer Verbindung zu Rhys erfahren. Eine Unachtsamkeit
würde den sicheren Untergang nicht nur für Feyre, sondern für ganz
Prythian bedeuten. Doch wie lange kann sie ihre Absichten geheim halten,
wenn es Wesen gibt, die mühelos in Feyres Gedanken eindringen können?
Unterm Novembermond auf dem Kirchhof, zwischen zwei Toten, zwei Opfern
der Furcht vor Schande – bei diesem erstickenden Ende bleibt es in
Wedekinds Frühlings Erwachen nicht: es erscheint der "Vermummte
Herr", der den Melchior zum Leben verführen will, und es gelingt ihm. Er
ist das Leben mit all seinen abenteuerlichen Möglichkeiten, er sagt zu
Melchior: "Du lernst micht nicht kennen, ohne dich mir anzuvertrauen",
und er zieht Melchior von den Gräbern fort: wenigstens für Melchior
erwacht der Lebensfrühling dann doch noch, wenn auch zwischen Toten, in
einer Novembernacht.